09.10.2017, 11:13
(09.10.2017, 07:49)MR1972 schrieb: wahrscheinlich abgas oder luft im kühlsystem. die temp anzeige bei mir pendelte auch so wild, als meine kopfdichtung defekt war. die schnellen ausschläge kommen meiner meinung daher, wenn eine dampfblase beim tempsensor vor dem thermostat steht.
Ist soweit richtig, es MUSS aber nicht die Kopfdichtung sein. Da reicht ein kleiner Wasserverlust an einem Schlauch, ein durchrosteter Froststopfen, undichter Kühlerverschluß, Heizungskühler defekt, Ansaugspinne (meist als Folge ungekühlter Köpfe) usw. Ist das Kühlwasser heiß, steht es normalerweise unter Druck, so ca 1 bar, also etwas mehr als die heimische Wasserleitung in der Stadt. Ein Druck von 0.1 bar mehr im System macht hier ein paar Grad mehr aus, die das System ohne kochen aushalten kann. Und verliert das System diesen Druck, weil es irgendwo minimal undicht ist, kocht er eben schon bei 115°C und nicht erst bei 119°C und so bist du auch beim letzten Mal an die Abschaltgrenze gekommen und hast dich abschleppen lassen.
Der gleiche Tip wie in anderen Beiträgen vorher: letzte Nacht waren hier 0.6°C, da sieht man im Dunkeln und mit einer Taschenlampe am aufsteigenden Wasserdampf sehr gut, wo aus dem heißen Motor Wasser raus gedrückt wird. Besonderes Augenmerk auf die Bereiche Wasserpumpe und darüber, Ansaugspinne, Drosselklappengehäuse, Froststopfen (mind. 7 Stk - 3 vorn, 3 hinten, einer abtriebsseitig, alle im Motorblock), Bereich um die Kopfdichtung sowie Kühler.
Ist das Loch recht klein, verdampft heißes Wasser auch direkt, es muß also keine Pfütze unterm Auto geben. Ich will die ZDK nicht ausschließen, mir persönlich ist es aber zu wenig, was da an Sympthomen vorhanden ist.
Glaubt man der Beschreibung, verlierst du etwa 0,1- 0,2 Liter pro Hundert Kilometer, also ein kleines Wasserglas voll. Am Zylinderkopf gibt es keine Verbindung zwischen Auslass und Wasser, das Wasser könnte also nur über den Hubraum rausgeschossen werden. Das setzt aber eine defekte Kopfdichtung voraus, die das Wasser auch noch nach Motor-aus in den Zylinder pressen würde, solang es unter Druck steht, was dann wiederum Zündprobleme mit sich ziehen würde. Außerdem würde das Wasser durch den höheren Druck im Zylinder kurz vor der Zündung (zwischen 7 und 14 bar) eher in Richtung Kühlsystem (etwa 1 bar) gehen und zwangsweise im Ausgleichgefäß Spuren hinterlassen wie ständig wechselnder Pegelstand, im Extremfall auch Blubbern im Betrieb, aber dann ruckelt das Auto auch schon, weil die Power des Zylinders fehlt. Mir persönlich wären jetzt die Chancen zu gering, das ich nun auf Verdacht eine ZKD wechseln würde. Bis dahin würde ich wohl schon noch ein paar Tage mit der Lecksuche verbringen.
Das das Auto bis zu einer Grenze X ohne Probleme fährt, läßt mich eher glauben, das das Wasser aus dem Motor rausgedrückt wird und nicht etwa in einen der Zylinder mit verbrannt wird.
Ich hatte vor ein paar Wochen das Problem mit einem defekten Heizungskühler. Das Dingen war schnell ersetzt, hatte aber, wie ich heute weiß, ein verbogenes Einlassrohr. Das war oval statt rund, vergleichbar mit einem O. Die Original-Klemmschellen können aber nur rund abdichten, also lief das Wasser dort immer wieder raus bis auf Höhe des unteren Einlasses am Heizungskühler, etwa 1/2 bis 3/4 Liter. Netterweise hatte ich nur Touren um die 20 - 25 km zum Arzt usw, und weil Wetter und Gesundheit nicht passten, mußte das 10 Tage mit ständigem Nachfüllen gehen. Anders als beim Chevi funktioniert hier das Ausgleichsystem und hat sich diese Wassermenge vom Behälter zurück geholt. Das ließ mich wenigstens meine 50km in die Stadt und zurück schaffen. Das Loch hier war etwas größer, es hat ja schon im kalten getropft. Mittlerweile ist die Klemmschelle durch eine Schlauchschelle ersetzt, die sich auch der Form des Rohres anpasst und das System ist wieder dicht. Den Pfützen unterm Auto habe ich nicht viel Bedeutung beigemessen, weil es auch genau an der Stelle ist, wo die Ablaufschläuche von der A-Säule rauskommen. Nachdem man aber die Stelle gefunden hatte, war es auch leicht zu kontrolieren, ob nun alles dicht ist. Das Ding wäre sicher ins Auge gegangen, wenn ich statt der nur 20 km zwischen dem Auffüllen, 200km gehabt hätte
Zur Gasanlage: der Motor hat im unmittelbaren Bereich des Metalls eine Abstrahlwärme von 70 - 85°C, je nach Bauteillage. Funktioniert die Kühlung nicht wie geplant, steigt natürlich mit der Motortemperatur auch die Abstrahlwärme, sicher um weitere 10 - 15°C und das erwärmt dann auch die Teile der Gasanlage bis hin zum Gas in den Leitungen. Hier gilt: löst du das eine Problem, ist das andere auch gelöst.