Bestätigt im Grunde nur, was oben schon gesagt wurde: durch das An- und Abstecken verändert man die Position und schafft damit eine neue Kontaktfläche, zumindest kurzzeitig. Im Fahrbetrieb fließt dann Strom, die Leitfähigkeit verändert sich, ggf gibt es auch Abreißfunken und der Kontakt ist wieder weg. Durch die Vibrationen bewegen sich auch die Kontakte, kratzen etwas neues frei und es geht wieder.
Ein Beispiel, das mich diese Woche erwischt hat: Ende April hab ich nach Fertigstellung der Schweißarbeiten am linken Radkasten die Batterie wieder eingebaut, neue Batterieklemmen und natürlich gereinigte Pole. Pfingstmontag ruft meine Frau an, sie steht vor dem Bahnhof - kein Strom mehr, nicht mal mehr die Uhr am Radio.
Ich hab drei mal an der Batterie gemessen: 0,00 Volt, also Schleppstange ran und nach Hause, sicher die Batterie zusammen gebrochen. Also raus damit. Draußen noch mal gemessen: 12,8 Volt - what??? Da hatte sich auf den Polen eine Schicht gebildet, die Null Strom durchläßt, also Pole gründlichst gereinigt, Polfett dran und diesmal auch etwas fester gezogen - läuft wie ne Eins....
Ist natürlich schön groß und es gibt nur zwei Stellen, Plus und Minus, also relativ einfach zu finden.
Willst du eine Bestätigung für irgendeine Theorie, kommt man ums Basteln nicht drum herum, allerdings muß man neben der Zeit auch die Nerven dazu haben. Willst du es abkürzen, hol dir neue Terminals, Herkunftland egal, am Ende kommt alles auch China ;-)
Ich bin da eher der Basteltyp und suche und messe gern, hab aber eben auch nicht nur diesen einen Wagen und nur einer davon muß die nächsten Monate täglich fahren, der andere nur 3x die Woche und wenn's hart wird, gibt es einen Anrufbus.
Was braucht man?
ich verwende zwei zweipolige Kabel, jeweils ab 3m lang mit unterschiedlichen Farben, möglichst dünn, möglichst flexibel, eher 0.5 wie 1 mm² Querschnitt, mindestens 3m, weil es vom Motorraum bis ins Cockpit reichen muß
zwei LED's, idealerweise mit unterschiedlichen Farben
zwei
Vorschaltwiderstände - kaufe aber keine 12-Volt-LED's, die sind i.d.R. verpolungssicher und helfen hier nur bedingt
Schrumpfschlauch bzw Isolierband sowie einen Lötkolben
Kabelöse 10mm
Kabelöse 6mm
Solche Kabel mit LED und Widerstand dran gibt es auch fertig zu kaufen, allerding meist nur mit kurzem Kabel dran, die müßten dann aber umgelötet werden, lohnt also nicht.
Stelle sicher, das du im Cockpit auch weißt, welches Kabel was ist. Ich hab da roten Schrumpfschlauch drüber für Plus und Schwarz für minus
Lege eine Kabelfarbe als Plus fest. An der LED ist das lange Beinchen Plus, das kurze Minus. An welchen Pol der Widerstand angeschlossen wird, ist egal, ich mach ihn immer an den Pluspol
Das eine Kabel ist zum Messen bzw Anzeigen der Spannung am 12-Volt-Port, das andere für die Masse. Hat unser Kabel rot und schwarz und das rot wäre das Pluskabel, dann kommt die rote Leitung an den Widerstand und dieser an den Pluspol der LED. Anschließend alles schön isolieren.
Messen wir zuerst die Masse:
- Stecker vom MAF-Sensor ab
- Minuskabel (schwarz/weiß) mit Hilfe des Tools (siehe Tip oben) ausdrücken, das Minuskabel von Messkabel 1 um die Quetschstelle wickeln und Terminal wieder einstecken
- Pink/Schwarz ist die Stromversorgung, die kommt von der IGN--Sicherung, hier das gleiche mit dem Pluskabel des 2. Messkabels
- gelb ist das Signalkabel, da muß man erstmal nicht dran
- Stecker wieder am Sensor befestigen, beide Meßkabel am Kabelbaum sichern, z.b. mit Isolierband
Kabel 1 hat nun Massekontakt und braucht noch (Zündungs-)Plus, da reicht es, sie vom Plus-Sammelpunkt am linken Kotflügel zu holen
Kabel 2 hat Plus vom Auto, braucht noch Minus. Oberhalb der Batterie sind zwei Massepunkte, einen davon würde ich verwenden.
Das ganze Kabelgewirr sauber ins Cockpit verlegen, ggf mit Panzertape befestigen, so, das sie immer im Blickfeld sind. Und dann kann es auch schon losgehen.
Kabel ein zeigt die Wackler in der 12Volt-Zuleitung an, Kabel 2 die Wackler in der Masse
Beide LED's sollten dauerhaft leuchten. Wie fronrath oben schrieb, muß der Fehler für 4 Sekunden ohne Pause auftreten, um gesetzt zu werden, sollte man also mitbekommen.
Tritt der Fehler erneut auf trotz leuchtender LED, bleibt nur noch das Signalkabel oder einer der drei Terminal am MAF-Stecker, natürlich der MAF-Sensor selbst, aber den stell ich mal hinten an, weil gegen neu getauscht.
Um die Signalleitung zu checken, verwenden wir das Kabel mit der angeschraubten Masse. Dann wird das Pluskabel von der 12Volt-Zuleitung entfernt und um den Terminal der Signalleitung gewickelt. Statt der LED im Cockpit wird nun ein Multimeter zur Voltmessung im Gleichstrombereich verwendet. Ich hab da Kabelstecker, die zufällig genau ins Meßgerät passten und das Gerät papp ich dann mit Panzertape in die Mitte vom Cockpit. Nicht hübsch, aber ausreichend, wenn man alleine ist.
Eine Live-Diagnose sagt auch etwas aus, da stehen zwar nur die Gramm, sollten aber konstant vorhanden sein. Idealerweise eine Aufzeichnung machen oder es muß wer konstant draufschauen. Das sagt dann aber nur, das der Wert mal weg war und weniger, wo das Problem liegen könnte und das weißt du ja allein durch die leuchtende Motorkontrolle oder durch das ausgehen.
Die Masse für diesen Sensor kommt, wie bei fast allen Sensoren am Motor, vom Massepunkt unterm Zündmodul. Kontrolle schadet also nicht. Mutter lösen, Kabel abnehmen und Ösen reinigen, Schraube ausdrehen und reinigen, alles mit Polfett wieder montieren und aufpassen, das sich die Kabelösen nicht mitdrehen. Die 12-Volt-Zuleitung wie auch das Massekabel haben jeweils eine Spleißung drin, d.h. ein gelöteter Abzweig im Kabelbaum. Auch das wäre eine mögliche Fehlerquelle, sollte aber mit den Kontroll-LED's sichtbar werden.
Willst du das ganze abkürzen, dann besorg dir solche Terminals, mach dir eine Zeichnung vom MAF-Stecker mit Farbbelegung dran, zerlege diesen und zwicke die alten Terminals direkt am Metallende ab. Je nach Stecker und Kabellänge kann man das neue Terminal entweder direkt anbringen oder braucht ein Zwischenkabel, idealerweise in der gleichen Farbe. Hat man zum Quetschen keine Spezialzange, sollte man die Kabel nach dem Einquetschen verlöten. Müssen die Kabel verlängert werden, sollte auch da verlötet werden, Schrumpfschlauch drüber, fertig.
Mit solchen Prüfkabeln plus LED dran, kann man mit der gleichen Methode dann auch einen möglichen Problembereich identifizieren. Ist z.b. die 12-Volt-Plusversorgung am Stecker 110 (Motorkabelbaumstecker am rechten Kotflügel) konstant vorhanden, am Sensor-Terminal aber nicht mehr, liegt der Bereich dazwischen. Setzt die Masse aus, zieht man probeweise ein neues Massekabel vom Massepunkt unterm Zündmodul zum MAF-Sensor.
A pro po Masse da unten... hattest du nicht mal ein Masseproblem da unten mit der Masse am Kühlerträger, der die Relais oben versorgt? Oder verwechsel ich dich jetzt? Kann sein, das das sogar die gleiche Spleißung ist...
Noch ein P.S. zum Kontaktspray... der Name sagt es ja schon, es soll Kontakt herstellen. Allerdings kann man dem Zeug eben nicht beibringen, das der Kontakt nur von Pin A zum Terminal A gehen soll, im WorstCase überbrückt er dann gleich mehrere Kontakte. Ich nutze es nur zum Reinigen, Zahnbürste oder feine Drahtbürste eine Weile dran gerieben und dann mit Bremsenreiniger alles wieder sauber gemacht, um eben solch ungewollte Überbrückungen zu vermeiden. Nach der Reinigung Polfett dran, ggf auch mit feinem Pinsel direkt in das Terminal